Mexico
April 26th - June 2nd 1993
Translation will follow - just check from time to time.
Hier findet ihr den nächsten Bericht von einer Reise mit meinem damaligen Freund Stefan durch Mexiko. Viel Spaß beim Lesen!
Diesmal müssen wir erst noch nach Amsterdam fahren, da wir von Köln keinen günstigen Flug bekommen haben. Direkt nach der Arbeit fahren wir los, besorgen uns vorher noch gegen Malaria ein paar Packungen Resochin und kommen abends in der Nähe des Flughafens im Hotel an.
Am nächsten Morgen lassen wir uns wecken und fahren mit dem Shuttle-Bus zum Flughafen. Das Auto können wir hier fünf Wochen lang umsonst stehen lassen. Mit MartinAir fliegen wir in 10 Stunden direkt nach Cancun.
Unser kultiger Leihwagen und erste Strände
Um 14 Uhr Ortszeit landen wir in Cancun. Nach der Passkontrolle und der Gepäckkontrolle, die per Zufallsgenerator funktioniert (rote Ampel: man muss auspacken, grüne Ampel: man darf durchgehen), gehen wir zum Avis-Schalter und bekommen dort einen VW-Käfer.
Wir fahren gleich nach Cancun City rein, wo wir erst mal einkaufen. Es ist total heiß und schwül und wir kommen uns vor wie im Gewächshaus.
Von Cancun fahren wir dann am Meer entlang und probieren nach einigen Kilometern mal eine Stichstraße zum Meer. Am Meer ist ein Campingplatz mit einem rustikalen Restaurant, das keinen elektrischen Strom hat, auf dem offenen Feuer wird gekocht und bei Kerzenschein wird dann gegessen. Unter einem Palmendach stellen wir unser Zelt auf. Das Meer ist türkis und der Sand ist weiß. Es sieht aus wie auf den Kitschbildern in den Reisebüros. Wir gehen in die Bar und trinken noch ein Bier. Dann müssen wir erst mal unseren Jetlag ausschlafen.
Als die Sonne aufgeht packen wir alles zusammen, dann ist es schon wieder heiß ohne Ende. Da kein Wind mehr geht, sind lauter grässlich stechende kleine Sandfliegen unterwegs, die es irgendwie auf mich abgesehen haben.
Unser Weg führt uns heute in Richtung Tulum. Wir fahren auf der Strecke noch ein paar Stichstraßen ans Meer. Bei den meisten Stränden muss man Eintritt zahlen und es stehen riesige Hotelbunker dort. Wir kommen dann an einen ganz tollen Platz, wo eine Art Schildkrötenfarm ist, in der die ausgeschlüpften Schildkröten großgezogen werden. Mit dabei ist ein Campingplatz und unter Palmen kann man an jeder x-beliebigen Stelle sein Zelt aufschlagen. Der Strand ist genauso gigantisch, wie wir uns das immer vorstellen. An einer Stelle sind hohe Wellen, an der anderen ist das Wasser sehr ruhig. Außerdem gibt es ein Restaurant oberhalb vom Strand.
Aber zunächst fahren wir noch ein Stück nach Süden der Küste entlang und kommen nach Xel-Ha, wo man als Taucher unterirdische Grotten besichtigen kann. Als wir dort ankommen, sind natürlich schon wahnsinnig viele Touristen da, die alle mit dem Bus von Cancun hergekarrt wurden. Es ist alles vermarktet mit Andenkenshops, Restaurants, etc.
Die Landschaft allerdings ist gigantisch, das Wasser auch. Glasklar und mit wunderschönen Türkisfarben, dazu weiße Strände. Danach gehen wir hier noch zum Essen, keine gute Idee. Stefans Tacos mit Fleisch bekommen ihm gar nicht. Dazu gibt es noch einen Tomatensalat, der extra scharf ist mit einem ekligen Gewürz, was ich überhaupt nicht ausstehen kann.
Wir wollen ein paar Tage an dem vorher schon erwähnten Traumstrand mit der Schildkrötenfarm in X´Cacel bleiben. Es ist wirklich gigantisch hier und unter ein paar Palmen schlagen wir dann unser Zelt auf. Unser Flitzekäfer steht direkt daneben mitten im Sand. Ein wirklich traumhafter Platz.
Abends essen wir gegrillten Fisch und einen Eintopf "Pollo a la Yucateca". Es schmeckt wirklich sehr gut hier. Nachdem uns allerdings die Moskitos schon wieder überfallen, verziehen wir uns ziemlich schnell ins Zelt.
Pyramiden: schweißtreibende Auf- und halsbrecherische Abstiege
Nach einem Faulenzertag geht es dann immer an der Küste entlang nach Tulum, einer Maya-Stätte, die direkt am Meer liegt. Die Stadt wurde zur Beobachtung der Venus errichtet. Hier wurde auch der Maya-Kalender regelmäßig überprüft. Die Stadt hat eine zum Meer hin offene Stadtmauer mit Wachtürmen an den Ecken.
Tausende von Touristen warten schon vor dem Eingang. Die Ausgrabung ist toll, vor allem die Lage auf hohen Klippen über dem Meer mit eigenem kleinen Sandstrand ist einfach gigantisch.
Die nächste Ausgrabungsstätte Coba liegt wirklich mitten im Dschungel und wird nicht von so vielen Touristen besucht, wie die anderen Stätten. Sie ist allerdings schon ziemlich zerfallen und überwuchert. Mit 42 Metern Höhe hat sie allerdings die höchste Pyramide von Yucatan im Angebot. Bei dieser Hitze ist die Ersteigung der steilen Treppen sehr schweißtreibend. Der Abstieg ist dann aufgrund des Gefälles relativ schwierig und schwindelerregend. Von der Pyramide hat man einen tollen Blick über den Dschungel. Es sind mit uns noch 2 Amis oben und verrückt wie sie sind, haben sie einen Disc-Player mit raufgeschleppt und hören sich Pink Floyd in voller Lautstärke an. Ist zwar total verrückt, aber es hat irgendwas an diesem außergewöhnlichen Platz hoch über dem Dschungel.
Von Coba aus fahren wir dann durch Dschungellandschaft in Richtung Piste, das ungefähr zwei Kilometer vor der Ausgrabung von Chitzen Itza liegt. Zwischendrin fahren wir mal ein Stück Autobahn, die MEX 180, die von Cancun nach Merida führt. Für die paar Kilometer, die wir gefahren sind, zahlen wir 50 Pesos (= 17 DM) und wir sind das einzige Auto weit und breit. Eine völlig sinnlose Autobahn also und es wird an allen Abzweigungen von der Landstraße zu der Autobahn darauf hingewiesen, dass es doch viel sicherer wäre, diese zu benützen. Klar, bei diesen Preisen!
Am Nachmittag kommen wir beim Pyramid Inn Hotel an. Auf dem Trailerpark nebenan kann man auch campen, aber der Platz ist total staubig, kein Baum, kein Schatten, nichts. Wir haben wirklich keine Lust in dieser Hitze zu vertrocknen und nehmen ein Zimmer im Hotel.
Heute wollen wir uns die Ausgrabungsstätte Chitzen Itza anschauen, die bedeutendste Ruinenstätte Mexikos. Sie wurde 1988 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt. Die Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit. Umgeben von Ruinen und Häusern befindet sich in der Mitte eine sehr gut erhaltene Stufenpyramide. Die Stadt hat zwischen dem 8. und 11 Jahrhundert eine große Rolle gespielt. Viele verschiedene Architekturstile treten hier nebeneinander auf.
Wir steigen auf die große Pyramide, da es um diese Uhrzeit noch einigermaßen erträgliche Temperaturen hat. Die Pyramide ist wieder sehr steil, was man aber erst merkt, wenn man wieder runter möchte.
Von oben hat man einen gigantischen Rundblick über die gesamte Anlage. Es gibt auch ein antikes Ballspielfeld. Dieser Platz ist 90 m lang und in der Mitte hängen links und rechts jeweils zwei Ringe in einer Höhe von ca. 7 m, in die die beiden Mannschaften versuchen mussten, einen kleinen Kautschukball durch zu werfen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man das überhaupt schafft. Wer verliert, wurde geköpft. Es gibt außerdem noch verschiedene Plattformen zu besichtigen, auf denen größtenteils Menschenopfer dargebracht wurden.
Dann schauen wir uns das Haus der 1000 Säulen an und das alte Chichen Itza mit dem Observatorium. Von diesem schreibt Däniken, dass damals schon die Mayas mit Teleskopen den Sternenhimmel beobachtet haben. Durch die Schlitze kann man bestimmte Mond- und Sternenkonstellationen beobachten. Inzwischen ist es mal wieder brütend heiß und wir sind froh im Schatten sitzend die alte Anlage auf uns wirken zu lassen.
Merida
Zurück am Hotel springen wir erst mal in den Pool. Wir checken dann dort aus und fahren weiter Richtung Merida. In Merida nehmen wir ein Zimmer im Hotel Trinidad, was ein altes Kolonialhaus mit Innenhof ist. Es ist sehr schön restauriert und die Zimmer sind sauber, groß und mit bequemen Betten. Der Besitzer des Hauses ist Kunstmaler und es hängen einige wirklich schöne Gemälde dort. In Merida ist es wirklich abartig heiß und im Zimmer auch, obwohl ein Ventilator an der Decke hängt, der aber nicht viel bringt.
Abends gehen wir dann in ein Lokal zum Essen, in dem es yucatecische Spezialitäten gibt. Laut unserem Reiseführer soll es ein ganz tolles Lokal sein. Das Lokal heißt Los Almendros. Als wir auf unser Essen warten, kommt eine ganze Gruppe von Amerikanern hereinspaziert. Die Frauen in der typischen Mayakleidung und Jipi-Hüten, was total lächerlich aussieht. Einige sind auch pfundweise mit Schmuck behangen. Die brauchen sich natürlich nicht wundern, wenn sie überfallen werden. Das Essen schmeckt ganz gut aber nicht besonders überragend und ist vor allem teuer. Das einzige sehr schöne Erlebnis sind die Ober, die wahnsinnig nett sind und immer wieder fragen, ob es uns geschmeckt hat.
Wir schlafen nicht besonders gut, denn es hat ca. 35° C.
Heute wollen wir die Stadt erkunden, aber da Feiertag (1. Mai) ist, haben viele Geschäfte geschlossen, auch findet kein Markt statt. Wir frühstücken erst mal in einem Café. Es gibt Toast mit Marmelade, die wir nicht ganz definieren können, aber es scheint Aprikosen- oder Pfirsichmarmelade zu sein. Dazu ein Orangen-Mango-Saft und zwei Spiegeleier mit Speck. Dann liegt auf dem Teller noch eine komische Frucht, die aussieht wie eine kleine Paprikaschote, die höllisch scharf und zum Frühstück nicht gerade der Hit ist. Die Kerne fische ich mir raus, damit ich mir daheim auch sowas züchten kann.
Uxmal und eine außergewöhnliche Pyramide, die des "Zauberers"
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg nach Uxmal. Zuerst kommen wir dabei an der Ausgrabungsstätte Mayapan vorbei. Mayapan ist die einzige bekannte Hauptstadt der Mayas. Übriggeblieben ist davon nicht mehr viel. Man sieht noch ein oder zwei Pyramiden, den Rest hat sich der Dschungel schon wieder einverleibt.
Wir fahren weiter durch kleine Dörfer nach Uxmal. Dort angekommen suchen wir erstmal den Campingplatz auf. Auf der Rancho Uxmal gibt es Cabinas mit Pool, Restaurant und eine kleine Fläche, auf der man sein Zelt aufschlagen kann. Als erstes schütten wir uns ein paar Flaschen kaltes Wasser rein, dann springen wir in den Pool. Bereits vor dem Baden habe ich schon das Zelt aufgebaut, weil man da auch immer schwitzt wie ein Tier.
Abends fahren wir nach Uxmal rein, weil wir uns bei der Ausgrabung Light and Sound anschauen wollen. Die Vorstellung ist toll, wir verstehen zwar nichts, weil heute die spanische Version gesprochen wird, aber es ist trotzdem ganz toll gemacht, wie die Pyramiden in verschiedene Lichteffekte getaucht werden.
Zurück bei der Rancho Uxmal, wollen wir dort zu Abend essen. Es gibt "Lomo al Rancher", das ist Fleisch nach Rancher Art und ich esse Enchilladas. Das ganze sieht zwar ganz gut aus, aber es schmeckt echt übel. Ich bin ja nicht verwöhnt, aber das ist wirklich kaum essbar. Ich esse nur eine Enchillada, weil ich so Hunger habe, aber dann bekomme ich echt nichts mehr runter. Es schmeckt, als wenn es schon tagelang rumliegen würde, uraltes Fett und ein übles Gewürz ist auch noch drin. Stefan ist von seinem Essen auch nicht gerade begeistert. Wir trinken dann zum Runterspülen ein paar Cervezas und wollen gerade gehen, als der Besitzer des Lokals kommt. Er setzt sich an einen Tisch neben uns, stockbesoffen und labert uns irgendwie voll, dass morgen das Fußballspiel Mexiko gegen Honduras ist. Er fängt dann immer irgendwas zu fragen an, vergisst die Frage im Suff dann wieder und will uns dann ein Cerveza nach dem anderen spendieren. Um ihn nicht zu beleidigen, wobei er das im Suff wahrscheinlich eh nicht merken würde, trinken wir ein Cerveza mit ihm und suchen dann das Weite.
Heute wollen wir uns die Ausgrabung Uxmal auch noch bei Tageslicht anschauen und weil heute Sonntag ist, kostet es keinen Eintritt. Damit sich auch die Einheimischen ihre eigenen Ausgrabungen anschauen können wurde das eingeführt. Normalerweise kostet es 18,60 Pesos (= 11 DM).
Uxmal war im 9. und frühen 10. Jahrhundert n.Chr. sehr bedeutend, wurde später aber dann völlig verlassen. Die Pyramide des Zauberers überragt die Anlage. (Anm: 1996 wurde die Anlage in die Unesco Welterbeliste aufgenommen)
Wir sind von der Ausgrabung total begeistert, denn es ist noch alles sehr gut erhalten bzw. restauriert. Als erstes steigen wir – wie immer – auf die größte Pyramide, die sogenannte Pyramide des Zauberers. Auch hier hat man einen tollen Überblick über die ganze Anlage.
Bevor es zu heiß wird, machen wir uns auf den Weg nach Campeche. Unterwegs schauen wir uns die alte Mayastadt Kaba an. Sie ist zwar nicht mehr so toll erhalten, hat aber noch sehr schöne Chac-Masken an der Außenwand. Chac war ein rüsselgesichtiger Gott bei den Mayas.
Lange halten wir es dort nicht aus, denn es ist wahnsinnig heiß und vor allem schwül (ca. 40 Grad).
Ausgrabung in der grünen Hölle
Beim Blick auf die Karte stellen wir fest, dass es bis Palenque ca. 340 km sind. Das dürften ja nicht mehr als vier Stunden sein, wenn wir immer 90 km/h fahren. Zuerst müssen wir aber in Campeche tanken. Es kommt uns mittlerweile so vor, als ob es mit jedem Kilometer heißer werden würde. Am Pazifik mit nicht besonders schönen Stränden geht es weiter. Auf einer schnurgeraden Straße müssen wir dann noch 300 km Richtung Villahermosa fahren. Die Landschaft ist stinklangweilig, bretteben und die Straße geht, wie gesagt, schnurgeradeaus.
Es ist mittlerweile schon 16 Uhr und wir befürchten, dass wir es vor dem Dunkelwerden nach Palenque nicht schaffen. Es ist dann auch schon fast dunkel, als wir in Palenque ankommen. Es waren auch nicht 340 km, sondern insgesamt 540 km. Ich muss irgendwie einen roten Abstandspfeil in der Karte übersehen haben. Wir suchen ewig nach dem Campingplatz und sind total genervt, als wir dort ankommen. Campingplatz ist gut. Das Ganze ist ein riesiges Nobelhotel, Nututum Palace Hotel heißt es, und liegt an einem Dschungelfluss. Wir gehen an die Rezeption und fragen nach camping. Leider kann man nicht mit dem Auto hinfahren, sondern man muss alles tragen. Wir fragen uns, wo der Swimmingpool ist, denn in unserem Reiseführer wird der sehr hochgelobt. Als Stefan dann fragt, zeigen die Angestellten einfach auf den Fluss. Der ist hier etwas aufgestaut, so dass ein tiefes Becken entsteht. Das Wasser ist sehr sauber und schön erfrischend. Obwohl es schon dunkel ist, klettern wir noch vom Campingplatz über große Felsen hin und springen rein, denn nach diesem extrem heißen, staubigen Tag ist das eine Wohltat.
Nachdem wir das Zelt aufgebaut und uns erfrischt haben, fahren wir nach Palenque zum Essen. Wir finden ein Restaurant,in demr nur Mexikaner sitzen, ein gutes Zeichen. Heute schmeckt das Pollo Ranchero und die Enchilladas göttlich im Vergleich zu dem gestrigen Fraß auf der Rancho Uxmal. Es ist so viel, dass wir es kaum schaffen.
Durch den Fluss, neben dem wir zelten, ist es nachts sogar einigermaßen kühl.
Palenque wurde 1987 zum Unesco-Welterbe erklärt und liegt auf einer Terrasse an den Hügeln mitten im Regenwald. Daher ist eine Ausgrabung dort auch sehr schwierig. Bisher wurden erst 5%!! ausgegraben, der Rest ist von Dschungel überwuchert.
Trotzdem sind einige Gebäude zu besichtigen, wie eine Stufenpyramide „der Tempel der Inschriften“, der Palast mit dem Observatorium und mehrere kleinere Tempel und Gebäude. Bewohnt war Palenque ca. 431 – 814 n. Chr. und zerfiel dann zusehends. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde es wiederentdeckt.
Das besterhaltenste Gebäude, die Pyramide der Inschriften ist wunderschön.
Auch der Gouvernoratspalast ist sehr sehenswert und hat sogar einen kleinen Turm. So eine antike Stätte mitten im Dschungel ist etwas ganz Besonderes. Im Regenwald hört man die Brüllaffen schreien und es ist morgens noch recht neblig, was eine mystische Stimmung verbreitet. Wir entdecken tolle Inschriften, Masken und Wandmalereien. Vom Aussichtsturm hat man einen gigantischen Blick über den umliegenden Regenwald.
Erfrischung unter Wasserfällen
Inzwischen ist es immer schwüler und heißer geworden und wir beschließen, Richtung San Cristobal de las Casas weiterzufahren. Dort schauen wir uns die Mizol-Ha Wasserfälle an. Wir sind ganz alleine dort und springen natürlich gleich unter den ca. 30m hohen Wasserfall.
Da wir im Dschungel am Wasserfall ganz nette Bungalows entdecken, fragen wir dort was es kosten würde. Für 60 Pesos sind wir dabei (35.- DM). Wir packen unser Zeug und wandern zum Bungalow hin, da man dort mit dem Auto nicht hinfahren kann. Als wir reinkommen, ist da nur ein Raum zum Schlafen, Dusche und Clo. Außerdem sind die Bungalowmöbel und Böden neu eingelassen, was ziemlich stinkt und die Räume sind auch total stickig. Es gibt zwar auch Bungalows mit Küche, was wir eigentlich wollten, aber 90 Pesos (52.- DM) ist uns dann doch zu viel. Wir schleppen also unseren ganzen Kram wieder rauf zum Auto. Vorher anschauen, wäre mal nicht schlecht gewesen :-)
Auf dem Weiterweg sehen wir mal wieder überall Brandrodung, vor lauter Qualm sieht man nicht mal mehr die Sonne. Man kann sich hier vorstellen, wieviel Regenwald so jedes Jahr verschwindet.
Agua Azul ist ein Traum
Weiter geht es zu den Aqua Azul-Wasserfällen. Durch den hohen Kalkgehalt hat das Wasser eine tolle Färbung in allen möglichen Blau- und Türkistönen. Das Wasser fließt von einem Becken ins andere. Die Wasserfälle sind eher kleine terrassenförmige Kaskaden. Die Felsen sind weiß bis beige und ganz rund und in die tiefen Becken kann man auch reinspringen. Wir sind total begeistert davon. Wir suchen uns einen Platz am Wasser und bauen dort unser Zelt auf.
Dann springen wir natürlich gleich mal in das kühle Nass. Es ist wirklich sehr erfrischend und keine so lauwarme Brühe, wie sonst immer.
Stefan entdeckt ein Becken, in das von drei Seiten Wasser fließt. Das Ganze wirkt wie ein Whirlpool und Stefan erklärt ihn zu unserem Privatpool. Das Wasser in unserem Pool hat genau die richtige Tiefe, das ist die tollste Erfrischung, die man sich denken kann.
Als wir gerade Karten spielen, kommt ein total abgefahrener Typ mit einem Van an, der mindestens 10 Traveller mit Rucksäcken aufgeladen hat. Er selber ist echt ein Freak, hat zwei Hunde, ein Küken für die Riesenboa oder was das sonst für eine Schlange ist, die er da hat und einen kleinen Affen. Der Typ ist Schweizer, nennt sich selbst Pancho, kommt aus Genf, lebt seit 6 Jahren in Mexiko und reist hier einfach in der Gegend rum und verdient nebenbei Geld als Goldschmied. Ein richtiger Lebenskünstler!
Die Nacht wird wieder sehr heiß, obwohl wir direkt neben dem Fluss campen. Nachts donnert und blitzt es, aber leider kommt der Regen nicht bis zu uns.
Als die Sonne ins Zelt brennt, stehen wir auf und hopsen erst mal zur Erfrischung nach dieser heißen Nacht in den Fluß. Danach faulenzen wir den ganzen Tag. Abends kommen noch zwei Schweizer an, die schon seit 8 Monaten durch Süd- und Mittelamerika unterwegs sind. Sie haben jetzt noch drei Monate Zeit und fliegen dann von New York wieder nach Hause zurück. Die beiden sind mit dem Rucksack unterwegs. Von den beiden (Edgar und Ursula) werden wir zum Tee eingeladen. Wir reden noch mit ihnen, bis uns die Moskitos ins Zelt vertreiben.
Morgens gibt es Kaffee und Tee bei Ursula und Edgar, denn in Ermangelung von Gaskartuschen, die wir noch nirgends auftreiben konnten, können wir uns immer noch nichts kochen.
Wo hat sich der Canyon versteckt?
San Cristobal de las Casas liegt auf 2100m Höhe und es ist schon ziemlich frisch da oben. Auf eine Besichtigung haben wir heute irgendwie keine Lust und so suchen wir mal wieder nach Gaskartuschen, die es hier aber auch nicht gibt.
Danach fahren wir weiter Richung Tuxtla Guitierrez, das aber über Umwege, denn wir wollen uns ja den Sumidero Canyon anschauen, Auf dem Weg dahin kommen wir durch ganz viele kleine Dörfer. Hier sind die Menschen nicht begeistert, wenn man Fotos macht, also lassen wir es bleiben.
Nebenbei kommen wir noch in ein Unwetter. Es regnet was geht und als wir schließlich an dem Stausee ankommen, merken wir, dass wir auf der falschen Straße waren, weit und breit kein Canyon. Wir stellen fest, dass die Canyonauffahrt von Tuxtla Guitierrez weggegangen wäre. Also alles wieder zurück. Tuxtla Guitierrez ist eine riesige Großstadt, supermodern und wir fahren den Weg zum Canyon hoch, aber wieder ist die Ausschilderung so mies und der Weg endet irgendwo in der Pampa.
Total genervt, weil es so brutal heiß ist und wir wieder mal stundenlang umsonst durch die Gegend gefahren sind, fahren wir durch die stickige und heiße Stadt Richtung Mexiko City.
Strände und hohe Wellen
Stefan will unbedingt so schnell wie möglich an den Pazifik, um nach Acapulco zu kommen. Nach Acapulco sind es noch 700 km. Wir übernachten im Hotel Calli in Teohuantepec, einem mit 85.- DM sehr teuren Hotel. Noch dazu ist das Hotel total heruntergekommen, das soll ein Vier-Sterne-Hotel sein? Das Personal ist total unfreundlich, die Einrichtung abgewohnt und schrecklich. Zumindest haben wir eine Klimaanlage.
Wir wollen zu den Stränden von Huatulco, aber da kommt man inzwischen an gar keinen Strand mehr. Alles ist zugebaut mit Holiday Inn, Club Med, Sheraton etc. Bis jetzt sind noch nicht viele Touristen da, aber der Flughafen in der Nähe ist schon fertig und wird von diversen Fluglinien auch bereits angeflogen. Ein, zwei Strände sind noch sehr schön naturbelassen, aber wer weiß wie lange noch.
Wir fahren dann weiter durch eine echt düstere Gegend. Es ist fast alles abgebrannt, nichts Grünes gibt es mehr. In Puerto Angel sind die Campingplätze mitten im Ort und sie sehen auch ziemlich heruntergekommen aus. Die Strände sind allerdings recht schön.
In Puerto Escondido finden wir dann einen Bungalow mit Küche, Schlafzimmer und Bad. Im Innenhof ist ein Swimmingpool, den man benutzen kann. Alles ist sehr sauber und nett eingerichtet. Der Strand allerdings ist hier nicht wirklich der Hit. Es gibt keine Palmen, der Sand ist auch nicht besonders schön weiß. Das einzig tolle hier sind die Wellen, die so hoch sind, dass ich fast in einer ertrinke, weil mich der Strudel, nachdem ich gerade aufgetaucht war, wieder runterzieht. Nach einer Stunde sonnen, wird es aber so heiß, dass wir wieder zurückfahren. Dort verbringen wir den Nachmittag mit faulenzen und gehen abends in den Ort zum Essen ins Restaurant Neptun, wo wir beide Corona trinken und jede Menge Shrimps essen, was total super schmeckt.
Bevor wir Puerto Escondido am nächsten Tag verlassen, gehen wir noch einkaufen. Am Hafen beobachten wir die Fischer, die gerade ihren Fang verkaufen.
Clavadistas - die Felsenspringer von Acapulco
Bis abends schaffen wir dann sogar die verbliebenen 400 km nach Acapulco noch. Die Stadt ist total hässlich. Etwas außerhalb der Stadt finden wir einen recht schönen Campingplatz. Am Strand geht es zu wie verrückt, die Städter aus Acapulco verbringen hier ihr Wochenende. Es sind hohe Wellen, aber ins Wasser gehen wir nicht, weil die Wellen hier mit braunem Schaum anrollen und das Meer sehr dreckig aussieht.
Wir bauen das Zelt auf und machen uns dann auf die Suche nach einem kleinen Lokal am Strand. Hier werden wir sehr zuvorkommend bewirtet. Das einzig Störende sind die Moskitos. Der Wirt ist sehr nett und bringt eine Räucherspirale, damit die Moskitos vertrieben werden. Ich esse einen Rotbarsch (Huacinango) und Stefan Scampis. Das Essen ist sehr gut und billig
Da heute Sonntag ist wagen wir uns mit dem Auto nach Acapulco rein. Aber besonders sehenswert ist die Stadt nicht. Wir fahren nach La Quebrada. Das ist ein Felsen, von dem die Klippenspringer, die sogenannten Clavadistas seit ca. 1934 ins Meer hechten.
Es kostet 5 Pesos Eintritt pro Person (= 3.- DM) und ist ein wirklich tolles Spektakel, wie die Jungs ins Wasser springen, und auf der anderen Seite Felswand wieder nach oben klettern. Das sind ca. 30 m steil nach oben, einer bleibt unten mit einem Netz, um den ganzen Dreck vom Wasser aufzuklauben, damit es schöner aussieht. Der Aussichtspunkt ist gut gefüllt und auch die Balkone des Hotels, das direkt dort erbaut ist, sind gerammelt voll. Die Jungs springen einzeln ins Wasser und es ist wirklich beeindruckend, aus welcher Höhe, die da ins Wasser springen. Vor allem muss immer eine hohe Welle abgewartet werden, damit das Wasser in die Spalte steigt, denn sonst würden sie mit dem Kopf auf den Grund knallen. Das Ganze dauert ungefähr 1 Stunde, denn man muss immer den richtigen Augenblick für den Sprung abwarten.
Taxco - Reiche Silberstadt
Es ist schon wieder sehr heiß und so fahren wir nach der Vorführung aus Acapulco raus und nach Taxco.
Taxco hat ca. 50.000 Einwohner, gegründet wurde die Stadt 1528. Bekannt geworden durch seine Silbervorkommen, war Taxco eine sehr reiche Stadt. Auch heute noch wird nach dem Vorbild des Silberkünstlers William Spratling in dessen Stil produziert. Es gibt zwar noch eine Silbermine, aber das meiste Silber stammt heute aus den Minen bei Guanajuato.
Dort kommen wir spätnachmittags an und gehen in das Hotel Santa Anita. Wir bekommen nur eine lausige Kammer, die wie eine Gefängniszelle aussieht. Nur in der Tür ist ein kleines Fenster und im Bad eine Oberlichte. Immerhin ist alles sauber. Anschließend gehen wir zum Hauptplatz hoch und sind gleich ganz begeistert von der Stadt. Sie ist mal nicht wie die meisten mexikanischen Städte im Schachbrettmuster angelegt, sondern zieht sich in vielen kleinen, verwinkelten Gassen den Berg hinauf.
Zum Glück liegt Taxco 1600m hoch, so dass es hier von der Temperatur her sehr angenehm ist. Am Hauptplatz steht eine wunderschöne Kirche, die von einem Spanier erbaut wurde, der vor ein paar Jahrhunderten eine der reichsten Silberminen des Landes besaß.
Wir schlendern nach dem Essen noch durch die kleinen Gassen und schauen uns den tollen Silberschmuck in den Auslagen an.
Zurück im Hotel schlafen wir nicht wirklich gut, weil es sehr laut ist.
Zum Frühstück laufen wir in die Stadt und besuchen ein paar Silbergeschäfte, aber das was ich am Vortag gesehen habe ist wirklich das Schönste. Wir lassen den Schmuck wiegen. Der Armreif mit Halskollier soll 360 Pesos kosten. Stefan handelt auf 320 Pesos runter (180.- DM). Dann gehen wir noch weiter und kaufen die passenden Ohrringe und einen Ring dazu. Für meine Schwester kaufe ich Ohrringe und für meine Mutter eine Brosche.
Bloss nicht nach Mexiko City rein!
Wir fahren weiter. Die Straße schraubt sich immer höher und als wir dann auf der anderen Seite runterfahren, sehen wir schon Mexiko City unter uns liegen. Total versmogt und riesengroß liegt die Hauptstadt von Mexiko da und wir fahren durch die ekligen Betonsilovororte und Slums. Wir schauen ständig auf die Karte und versuchen um Mexiko City außen herumzufahren, damit wir nicht in die Stadt reinmüssen, denn bei 8,8 Mio. Einwohnern allein in der City und 20 Mio. mit dem Umland, wollen wir uns das nicht antun. Dadurch müssen wir natürlich einen riesigen Umweg fahren.
In Tula gehen wir in das Autohotel Cerer. Das Ganze sieht ziemlich heruntergekommen aus, ist aber einigermaßen sauber. Das Bett ist total durchgelegen und hat eine komische Synthetikbettwäsche, so dass wir in unseren Schlafsäcken schlafen. Zum Essen gehen wir in ein Restaurant, in dem wir nur Einheimische sehen, meistens ein Garant für gutes Essen. Wir futtern Huhn mit Enchilladas und Tequellenas. Das sind mit Huhn gefüllte Tacos. Schmeckt super und ist eine riesen Portion mit einem Stapel Tortillas und scharfer Sauce dazu. Da wir hier auf ca. 1900 Metern sind, ist es nachts recht kühl.
Die Atlanten von Tula
Auf der Ausgrabung in Tula ist noch nicht viel los und so können wir uns alles in Ruhe anschauen. Tula ist eine ehemalige Stadt der Tolteken, die 900 n.Chr. errichtet wurde. Es gab große Obsidian-Vorkommen und dadurch hatte die Stadt eine ziemliche wirtschaftliche Macht. Bis ins 11. Jahrhundert war Tula eine blühende Stadt und wurde dann überraschend aufgegeben. 1938 wiederentdeckt, wird hier seit 1940 ausgegraben.
Die Atlanten, die auf einer Tempelplattform stehen sind noch phantastisch erhalten und man kann viele Details sehen. Ansonsten ist leider nicht mehr viel übriggeblieben. Man braucht viel Phantasie, sich eine blühende Stadt vorzustellen.
Zurück beim Auto freuen wir uns schon auf den Rest unserer Ananas, die hat aber wegen der Hitze schon den Gärungsprozess begonnen und so müssen wir sie leider wegschmeißen.
So groß können die Ausmaße einer Ausgrabung sein
Immer um Mexiko City herumkreisend fahren wir nach Teotihuacan.
Teotihuacán ist eine prähistorische Ruinenstadt, die seit 250 v. Chr. ca. 1000 Jahre lang bewohnt war.
Auch hier war Obsidian die Quelle der wirtschaftlichen Macht. Ungefähr 200.000 Menschen lebten damals hier. Im 7. Jahrhundert wurde die Stadt aus unbekannten Gründen niedergebrannt. Als die Azteken im 15. Jahrhundert die Stadt verlassen vorfinden, sind sie der Meinung, dass Götter und Riesen sie erbaut haben und nannten sie "den Ort, an dem die Menschen zu Göttern werden".
Die meisten Sehenswürdigkeiten kann man direkt an der Straße der Toten (40m breit und 2 km lang) sehen.
Besonders gut erhalten sind die Zitadelle, die Mondpyramide, der Palast Quetzalpapalotl und die Sonnenpyramide, die drittgrößte der Welt. Sie ist 65 m hoch und hat eine Seitenlänge von 223 x 225 Metern. Man schätzt, dass 2000 Arbeiter 20-30 Jahre daran gearbeitet haben. 239 Stufen führen hinauf auf die Plattform.
Die Ausgrabung ist der absolute Wahnsinn! 4 Quadratkilometer schon allein das Zentrum, welches ausgegraben ist. Der Rest von 156 Quadratkilometern ist irgendwo noch unter der Erde. Tausende kleine Tempelchen und große Pyramiden müssen hier gestanden haben und alles in den leuchtendsten Farben. Das Ganze wird durch die oben schon erwähnte Straße der Toten verbunden, die mit einem Abwassersystem ausgestattet ist, damit die Höfe bei Regen nicht überflutet wurden. Man hat von den Pyramiden einen sagenhaften Blick über die Anlage. Hier oben weht auch ein frischer Wind, so dass sich die Mühe des Aufstiegs lohnt.
Wir schauen uns die Pyramide der Sonne und des Mondes an, außerdem eine Pyramide mit sehr schönen Reliefs: Steinköpfe, die Quetzalcoatl darstellen, ein Gott in Gestalt einer gefiederten Schlange. Diese Pyramide wird gerade renoviert und so sieht sie fast wie neu aus. Es fehlen nur die Farben, aber die muss man sich halt dazu denken. Die Straße der Toten, wie das Ganze fälschlicherweise genannt wurde, da man annahm, dass die Pyramiden Gräber sind, verbindet alle Pyramiden, die heute noch erhalten sind. Am Ende führt sie auf die Pyramide des Mondes zu. Ein Haus ist noch ziemlich gut erhalten, mit Innenhof und schönen Reliefs von Adlern.
Die Händler sind ziemlich nervig, sie verkaufen Obsidian, was es hier in der Gegend immer noch gibt, dazu natürlich den üblichen Touristenkitsch.
Der Popo und seine weiße Frau
Nach der Besichtigung fahren wir nach Amacameca, eine Stadt am Fuße des Popocatepetl. Zunächst sieht man nichts von ihm, da er in den Wolken hängt. Man sieht nur den Nachbarberg, den Ixtaccihuatl (weiße Frau). Der ist mit 5286 Metern etwas niedriger als der Popo (5426 Meter) und ähnelt einer liegenden Frau, deshalb auch der Name. Popocatepetl heißt übersetzt „rauchender Berg“. Der letzte größere Ausbruch war 1802.
(Anm.: 1994 brach er dann aus, ebenso gab es 2007, 2011, 2012 Eruptionen. Im April 2016 hat der Vulkan Lava ausgestoßen und eine 3 km hohe Aschesäule ausgebildet.)
Wir fahren ins Auto-Hotel Marquez. Wir haben hier ein riesiges Schlafzimmer und ein schön gefliestes, dunkelblaues Bad, Fernseher und Radio. Dazu hat man eine eigene Garage für sein Auto. Man macht einen Plastikvorhang auf, da fährt man mit dem Auto rein und dahinter ist gleich das kleine Häuschen, in dem man wohnt.
Als wir zum Abendessen in den Ort gehen, sehen wir den Popocatepetl ohne Wolken. Die Sonne strahlt ihn an und auf dem Hauptplatz steht eine wunderschöne Kirche mit Palmen davor. Wir finden ein schönes Lokal und essen Carne Asado mit Tomaten-Karotten-Salat, Tortillas und Bohnenmus. Es schmeckt echt super.
Wir schlafen heute mal aus. Das Wetter ist auch nicht so toll und vom Popo sieht man überhaupt nichts mehr. Deswegen wollen wir gleich nach Oaxaca weiter. Es sind eigentlich nur 400 km, aber da der Weg durch die Berge führt, kommt man nicht besonders schnell vorwärts. Die Strecke ist allerdings wunderschön und sehr abwechslungsreich. Wir brauchen 8 Stunden und da wir uns in Cuautla verfahren, kommen wir in Oaxaca erst in der Dunkelheit an. Wir übernachten im Hotel Centro, ein sehr schönes Haus im Kolonialstil.
Wie kommt der Wurm in den Mezcal?
Wir bleiben drei Nächte in dieser tollen Stadt, wo der Mezcal und der Tequila her kommt.
Gleich morgens gehen wir zum Frühstücken auf den Hauptplatz, den Zocalo. Da heute die Taxifahrer streiken und mit ihren Taxis die Zufahrtsstraßen blockieren, ist es sehr ruhig. Wir kommen am alten Markt vorbei. Dort gibt es die tollsten Stände, wo man den ganzen Tag nur essen könnte: Käsestände, Chilistände, Gemüse, Obst, Tortillas, Fleisch, Wurst und natürlich Mezcal. Wir kaufen drei Flaschen davon. Mezcal wird aus der Agave gewonnen und als besonderer Gag ist der Wurm, der in der Pflanze lebt, ebenfalls dem Getränk beigegeben. Wenn man in Mexiko zum Mezcal eingeladen wird, dann ist es eine besondere Ehre, wenn man den Wurm bekommt.
Als es langsam dunkel wird, machen wir uns auf den Weg zum Essen und landen in einem Lokal, das in unserem Reiseführer empfohlen wird, da es besonders gute Tacos geben soll. Das Ganze ist eine Art McDonald auf mexikanisch. Man bekommt einen Zettel und muss ankreuzen, was man will. Die Auswahl ist riesig. Wir kreuzen wahllos zwei Sachen an, trinken Cerveza dazu und Stefan bestellt dann noch einen Taco nach, weil die Portionen nicht besonders groß sind. Diesmal war der Führer wirklich ein guter Tipp, denn das Ganze schmeckt echt gigantisch. Ein Taco ist gefüllt mit Käse und Paprika, dazu Sahnesauce, der andere mit Fleisch und einer scharfen, grünen Chilisauce. Die Spezialität sind Tamales, das sind in Bananen- oder Maisblätter gewickelte Camarones (Garnelen) und Fleisch. Wir laufen dann durch die Straßen zur Kirche La Soledad, wo es besonders gutes und vor allem ausgefallenes Eis gibt. Hier gibt es u.a. Eis, das aus gebrannter Milch gemacht ist. Stefan probiert das gleich. Es schmeckt nicht mal schlecht, auch wenn es einen etwas rauchigen Nachgeschmack hat. Es gibt Mamey (eine Art Melone), was ich mir bestelle. Außerdem Rosenblüten-, Feigenkaktus-, Pflaumen-, Pfirsich-, Breiapfel-, und Stefan isst noch Guanabana-Eis (tropische Frucht: Stachelannone). An außergewöhnlichen Eissorten gibt es Käse-, Thunfisch- und Knoblaucheis, an das wir uns aber nicht heranwagen.
Am nächsten Tag fahren wir zur Ausgrabung nach Monte Alban. Das Licht ist heute sehr schlecht, kein blauer Himmel sondern ganz seltsam diesig.
Monte Albán gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Stadt war von 500 v. Chr. bis 1000 n. Chr. die Hauptstadt der Zapoteken. Diese Stätte ist auch recht schön. Man sieht zwar nicht mehr allzu viel und braucht teilweise schon sehr viel Phantasie, um sich vorzustellen, wie das früher mal war.
Das schönste Gebäude ist das Haus der Tänzer, wo interessante Abbildungen von tanzenden Menschen zu sehen sind.
Nach der Siesta fahren wir nach Mitla, 45 km außerhalb von Oaxaca und fahren an einigen Fabriken vorbei, die Mezcal produzieren. Mitla ist eine kleine, staubige Stadt, hat aber eine sehr schöne Ausgrabungsstätte. An den Wänden der Gräber sind noch hervorragende Mosaike zu bestaunen. In einem der Gräber steht eine Säule. Die Sage erzählt, dass man die Säule umarmen muss. Je weiter der Abstand zwischen den beiden Händen ist, desto länger lebt man. Das würde ja im Umkehrschluss bedeuten, dass man im Alter immer längere Arme bekommt, was ich doch sehr bezweifle.
Auf dem Rückweg nach Oaxaca kommen wir an einem kleinen Ort vorbei, in dem einer der größten und ältesten der noch blühenden Bäume der Erde steht. Er soll 2000 - 3000 Jahre (so genau weiß das keiner) alt sein, hat einen Umfang von 40 Metern und eine Höhe von 50 Metern. Das Schöne ist, dass er noch nicht abgestorben ist. Die Kirche daneben wirkt wie ein Kinderspielzeug.
Am nächsten Tag verlassen wir diese tolle Stadt und fahren durch die Berge nach Villahermosa. Die Bergstrecke ist eigentlich nur 220 km lang, aber wir brauchen fast den halben Tag dafür, weil es in Kurven ständig rauf und runter geht.
Auf der anderen Seite der Bergkette geht es dann durch den Dschungel runter in die Ebene, was eine ganz tolle Fahrt ist, vor allem begegnet uns fast kein einziges Auto. In der Ebene angekommen, sehen wir kilometerweit nur Ananasplantagen.
Übernachtung im Stunden-Hotel
Kurz vor Villahermosa sehen wir ein Motel (Los Pilares). Wir fahren hin, eine Frau winkt uns gleich zu der Autogarage hinter dem Plastikvorhang und sagt, dass die Nacht 80 (50.- DM) Pesos kostet. Das kommt uns ziemlich überteuert vor und wir schauen uns die Zimmer erst mal an. Kein Wunder, steht doch in dem Zimmer ein Wasserbett, was wir wirklich nicht brauchen. Wir machen ihr klar, dass wir kein Wasserbett wollen, sondern ein stinknormales Bett. Am Anschlag an der Tür erkennen wir jetzt, dass wir wohl in einem Stundenhotel gelandet sind, denn die Übernachtungen werden stundenweise abgerechnet. 8 Stunden in einem Zimmer ohne Wasserbett kosten 60 Pesos (35.- DM). Das ist uns jetzt auch schon egal. Außerdem haben wir eine Klimaanlage.
Das nebenan liegende Restaurant ist geschlossen. Die Dame an der Rezeption hat mitbekommen, dass wir vor verschlossenen Türen stehen und erzählt uns, dass sie auch Essen aufs Zimmer servieren würden. Wir holen also die Speisekarte aus dem Zimmer und ich mache ihr mit meinen winzigen Spanischkenntnissen klar, was wir wollen. Nach ¼ Stunde kommt dann eine andere Frau mit Tablett und Beistelltisch an und bringt uns das Essen. Das Essen schmeckt unerwartet gut, was wir bei der miesen Umgebung gar nicht erwartet hatten. Um die Klimaanlage sind wir wirklich froh, denn hier ist die ganze Nacht ein Kommen und Gehen aber da die Klimaanlage so laut ist, hört man nicht viel davon.
So groß ist unser Tank doch gar nicht
Unser Weiterweg am nächsten Morgen führt uns auf einer übelst langen Geradeaus-Strecke nach Francisco Escargega. In Francisco Escargega ist es total schlimm. Kaum sind wir beim Tanken, versammeln sich die Hälfte aller Kinder des Ortes um unser Auto und wollen uns Kaugummi, Platanos etc. verkaufen, die Fensterscheiben waschen, oder Stifte als Souvenir von uns haben. Ich schenke ihnen dann einen Stift, so dass wir nur noch einen haben und ich bin froh, als Stefan endlich vom Bezahlen kommt und wir hier abhauen können. Stefan erzählt, dass der Tankwart uns bescheißen wollte. 33 Pesos gingen in den Tank, das hat Stefan ganz genau an der Anzeige gesehen. Der Tankwart hat dann aber ganz schnell die Anzeige gelöscht und auf 50 Pesos erhöht. Dann wollte er Stefan erzählen, dass wir 50 Pesos zahlen müssen. Allerdings haben wir für so viel Geld noch nie getankt, weil so viel Benzin in den Tank gar nicht reingeht. Wir weigern uns, also kostet es eben 33 Pesos. Versuchen kann man es ja mal.
Von Francisco Escargega soll eine 260 km lange Strecke durch den Regenwald führen. Von Regenwald ist hier aber nicht mehr viel zu erkennen, denn das meiste ist schon abgebrannt worden, so dass nur noch Sekundärwald anzutreffen ist. Trotzdem ist die Strecke sehr schön, kommen wir doch durch einige kleine, ursprüngliche Dörfer.
Cenoten - erfrischender geht´s nicht
Kurz vor Chetumal fahren wir dann wieder Richtung Cancun und nach ein paar Kilometern taucht der Cenote Azul mit Campingplatz und der Laguna Milagros auf. Der Cenote ist ein riesiger See, nicht nur ein kleines Wasserloch wie ich mir die Cenotes immer vorgestellt habe. Die Laguna Milagros ist türkisblau und hat die tollsten Farben, besonders jetzt als die Sonne untergeht. Auf dem Campingplatz sind wir wieder mal die einzigen Gäste. Nach dem Zeltaufbau erfrischen wir uns erst mal in der Cenote. Er ist 90 m tief und hat total glasklares Wasser. Ein Cenote ist ein Kalksteinloch, das durch den Einsturz einer Höhlendecke entstanden und mit Süßwasser gefüllt ist. Im Durchschnitt haben sie eine Tiefe von etwa 15 Metern, vereinzelt auch über 100 Metern.
Nach einem leckeren Abendessen im Campingplatz-Restaurant, flüchten wir vor den Moskitos, die jetzt in der Dämmerung aus dem Unterholz über uns herfallen.
Zum Frühstück gibt es erst mal einen Sprung in den Cenote, Das Wasser ist noch schön kühl heute Morgen. Wir bekommen ein ganz tolles leckeres mexikanische Frühstück bestehend aus Papaya mit Bananen, Tortillas mit schwarzen Bohnen, 2-3 Spiegeleier, Chilisauce und Schinken.
In Bacalar steht eine Piratenfestung, die wir heute anschauen wollen. Die Festung liegt an der türkisblauen Lagune Bacalar und jeden Moment kann man sich vorstellen, dass ein Piratenschiff zwischen den Klippen auftaucht.
Die letzten Tage in Mexiko wollen wir noch zum Sonnenbaden und faulenzen am Schildkrötenstrand in X-Cacel verbringen. Mittlerweile sind doch ein paar Touristen mehr dort und besonders die schönen schattigen Plätze unter den Palmen sind schon fast alle vergeben. Wir finden dann aber doch noch einen ganz guten ebenen Platz, wo wir unser Zelt aufbauen können.
Am Restaurant sehen wir ein Schild „Cenote“ mit einem Pfeil, der rechts vom Strand auf eine Piste zeigt. Das haben wir beim ersten Mal gar nicht bemerkt. Wir gehen durch den Mangrovenwald hin und entdecken dort einen glasklaren Cenote, ziemlich klein mit ca. 5 Metern im Durchmesser und 5 m tief. Das Wasser ist nicht ganz süß, da die Cenote fast auf Meereshöhe liegt.
Wir verbringen den ganzen Tag an der Spitze des Strandes, an der das Wasser ziemlich ruhig ist, weil ein Riff vorgelagert ist. Eine Palme steht am Strand, die ab Mittag Schatten spendet.
Hilfe, die Regenzeit kommt und Millionen von Moskitos!
Ich wasche gerade ein paar Sachen, als ziemlich schwarze Wolken auftauchen. Wir flüchten ins Zelt. Zuerst blitzt es eine ganze Weile und als es dann draußen rumort und Stefan meint, dass irgendein Tier unsere Mango frisst, schauen wir raus und sehen tausende von Einsiedlerkrebsen, die hier auf Nahrungssuche sind. Während wir beschäftigt sind, die Krebse zu beobachten, fängt es schon an zu tröpfeln. Zum Glück hält die Palme die ersten Regentropfen ab. Voller Panik schmeißen wir das Überzelt drüber, das natürlich noch im Kofferraum des Autos auf seinen Einsatz wartet. Die Heringe halten nicht, weil der Boden nur aus Sand besteht, bzw. an den Wurzeln der Palmen zu hart ist und ohne Hammer geht da wiederum gar nichts. Wir schaffen es aber trotzdem irgendwie total verkorkst das Überzelt zu befestigen und sobald wir im Zelt sind, geht es erst richtig los.
Es regnet wie aus Eimern und wir sind froh, dass wir auf Sandboden stehen, denn sonst würden wir wahrscheinlich im Zelt ersaufen. Wie es hier regnet, kann man sich überhaupt nicht vorstellen. Da braucht man wirklich keine Dusche mehr. Scheinbar fängt jetzt doch langsam die Regenzeit an. Na ja, wenn es nur nachts regnet, ist es ganz angenehm, weil es dann ziemlich abkühlt und man in Ruhe schlafen kann.
Als es dann wirklich aufhört, sehen wir über dem Meer einen riesigen Regenbogen, der sich über den ganzen Horizont spannt.
Während der nächsten Tage regnet es eigentlich ständig. Wir sind dauernd damit beschäftigt, die Moskitos aus unserem Zelt zu jagen, die beim Öffnen des Reißverschlusses mit reinkommen. Immer wieder haben wir ein paar Sonnenstunden, in denen wir faul in unserer Hängematte liegen und es genießen können. Aber dann wird es wieder total schwarz. Im Zelt ist es nach dem Regen immer dermaßen schwül, dass man es einfach nicht mehr aushält. Nur eine kleine Episode will ich hier beschreiben, wie es abläuft, wenn wir aus dem Wasser kommen. Natürlich gehen wir danach erst mal zum Duschen, da merken wir schon, dass sich hier hunderte von Moskitos aufhalten. Ich will gar nicht mehr aus dem Strahl raus, denn da weiß ich schon was mir blüht. In Windeseile ziehe ich mich um mich schlagend an und rase im Eiltempo zum Zelt zurück. Jetzt müssen natürlich erst mal die Füße vom Sand befreit werden, sonst haben wir wieder die Sauerei im Zelt und so schlägt einer mit dem Handtuch um sich, während der andere seine Füße abbürstet. So läuft es jeden Tag ab und auf Dauer macht es wirklich keinen Spaß mehr. Wir sind auch schon total zerstochen.
Es gibt auch Tage, an denen es mal nicht regnet, dann legen wir uns in die Sonne und gehen schnorcheln. Wir sehen ein paar ganz tolle bunte Fische, schwarze mit neonblauen Punkten, solche die man in Aquarien immer sieht. Essen gehen wir meistens am Strand oder fahren nach Playa del Carmen. Ist zwar ein ziemlich touristischer Ort, aber wir haben schon ein paar gute Restaurants entdeckt.
Wieviel Eier legt eine Schildkröte in einer Nacht?
Eines Abends, ich sitze schon im Restaurant, während Stefan noch beim Duschen ist, kommt einer der Besitzer der Anlage vorbei und erzählt mir, dass heute Nacht Riesenschildkröten in die nächste Bucht kommen, um dort ihre Eier abzulegen. Er fragt, ob wir mitgehen wollen um das zu beobachten. Ich bin begeistert und wir verabreden uns um 20.30 Uhr am Strand. Wir laufen kilometerweit am Strand entlang, sind schon fast in Xel-Ha. Dort setzen wir uns in den Sand und warten. Die beiden Mexikaner sind sich sicher, dass wir heute noch Schildkröten sehen werden. Wir warten 1 Stunde und gehen dann wieder zurück. Ich bin schon leicht enttäuscht, als plötzlich einer was schreit und losrennt. Als wir näher kommen, sehen wir eine riesige Schildkröte, die gerade fertig mit Eierlegen ist und das Loch zuschaufeln will. Der Panzer ist ca. 1 m lang und 60 cm breit. Jede Schildkröte legt 100-150 Eier in einer Nacht.
Danach entdecken wir ein paar Meter weiter die nächste, nachdem die Brutstelle markiert wurde. Die erste hat 117 Eier gelegt, die zweite 135 Eier. Jede Nacht kommen 2-4 Schildkröten an den Strand. Die Eier werden eingesammelt. Jede der großen Schildkröten hat einen Aluminiumring am Körper eingestampft, auf dem die Daten der Schildkröte stehen. Sie wird abgemessen, die Eieranzahl wird in ein Buch eingetragen. Die eingesammelten Eier werden in einem eingezäunten Bereich wieder eingegraben und die Stelle markiert, damit keine Hunde, Dachse, etc. die Eier ausbuddeln können und auffressen. Nach 2 Monaten schlüpfen die kleinen Schildkröten aus und dann wird überwacht, dass die meisten, ohne von Vögeln gefressen zu werden, ins Meer kommen. Da erwarten sie natürlich die großen Fische, aber ein paar werden von den Tausenden wohl sicher durchkommen. Nach der Eiablage watscheln beide Schildkröten ziemlich geschafft ins Meer zurück. Eine davon braucht eine halbe Stunde, bis sie es endlich geschafft hat.
Auf dem Rückweg finden wir noch ein drittes Nest, die Schildkröte ist aber schon weg und der Platz wird wieder markiert, damit man später die Eier ausgraben kann, um sie in Sicherheit zu bringen.
Fotografieren mit Blitz oder mit der Taschenlampe zu leuchten ist hier absolut tabu. Durch das Licht werden die Schildkröten verwirrt und finden so den Weg ins Wasser nicht mehr. Sie richten sich nämlich nach dem Mondlicht, das sich auf den Wellen spiegelt.
Jetzt reicht´s uns!
Es regnet morgens, es regnet mittags und die Regenzeit geht uns schon langsam ganz schön auf den Geist. Die ganze Nacht hat es geschüttet, jetzt scheint die Sonne und der Himmel ist strahlendblau. Man weiß gar nicht, wohin die ganzen Wolken verschwunden sind. Irgendwann geht nachts ein Sturm über uns los. Die Zeltstangen sind schon nach innen gebogen und mit aller Kraft halten wir eine Stunde lang das Zelt fest und da das Überzelt an das Innenzelt gedrückt wird, merken wir bald wie unsere Unterlagen, dann die Schlafsäcke immer nasser werde. Mit Handtüchern versuchen wir die Überschwemmung aufzuhalten und Stefan muss in einem total nassen Schlafsack schlafen.
Morgens als wir aufstehen ist alles feucht, aber uns geht es noch gut im Gegensatz zu den Nachbarn um uns herum. Einige von ihnen haben in den Duschen übernachtet, andere winden gerade ihre total nassen Schlafsäcke und Klamotten aus. Unser Zelt hat das Ganze noch einigermaßen gut überstanden. Alles ist feucht und klamm und wir haben die Schnauze voll und wollen keine weitere Nacht mehr in der Nässe und dem Regen verbringen und beschließen, in ein Hotel zu gehen, egal was es kostet. Wir packen alles total nass zusammen und bezahlen den Campingplatz. In Playa del Carmen finden wir nach längerem Suchen ein Hotel, das ganz gut aussieht. Es heißt Hotel Costa del Mar und wir nehmen ein Zimmer mit Aircondition. Es ist ein riesen Zimmer mit zwei großen Betten, ein schönes Bad mit Dusche und hat einen Swimmingpool mit dabei. Der ist allerdings schon länger nicht mehr umgewälzt worden, denn das Wasser ist schon ganz grün vor lauter Regen und voller Tierchen. Der Strand ist auch nicht so der Hit, aber um sich die letzten Tage hier zu sonnen ist es schon o.k.
Am Abflugtag erwartet uns natürlich das allerschönste Wetter, strahlendblauer Himmel ohne Wolken. Das bleibt dann auch den ganzen Tag so. Gemein ist das!
Gegen Mittag fahren wir zum Flughafen nach Cancun und trinken noch ein Abschiedscorona.
Am nächsten Morgen kommen wir in Amsterdam pünktlich und zerschlagen an. Von dort müssen wir dann noch nach Köln fahren.
(Anm.: zu der Zeit haben wir in Köln gelebt)
Das Übelste an der Reise ist, dass wir am nächsten Tag schon wieder in die Arbeit müssen.
Für Mexiko gibt es gute Reiseführer von Reise-Know-How oder Lonely Planet. Sehr schön sind die Kultur-Schock-Führer, in denen ihr viel über Kultur, Bräuche, Fettnäpfchen und ähnliche Dinge lesen könnt. Landkarten sind ein Problem, da die Mexiko-Komplettkarte mit 1:2,5 Mio. viel zu grobgalaktisch ist. Hier sollte man je nach Reisegebiet auf Karten des entsprechenden Gebiets zurückgreifen oder gleich mit offline Topo-Karten im Smartphone arbeiten.
Auch sehr empfehlenswert sind die Kauderwelsch-Führer in der jeweiligen Sprache. Man wird schnell und einfach in die ersten Sätze eingeführt, die Grammatik ist anschaulich erklärt und die Sätze werden Wort zu Wort übersetzt, so dass man sich schnell eigene Sätze aneignen kann.
Hier findet ihr eine interaktive Karte, auf der ihr euch in die Route rein- und rauszoomen könnt.